Rumänien

Rumänien

“Wie kommt mensch auf die Idee, seinen Urlaub in Rumänien zu verbringen?”

Dies war die häufigste Frage wenn wir zuvor von unseren Reiseplänen erzählten oder anschließend zur Reise befragt wurden.

Mit Rumänien verbinden viele Menschen Armut, Rückständigkeit und natürlich Dracula. Doch wie sieht es aus in diesem Land im Südosten Europas, einem Land das sich mehr und mehr auf Kurs Europa zu bewegt?

Das reizvollste an Rumänien ist mit Sicherheit seine vielfältige Natur mit ihren unberührten Wäldern, einsamen Gebirgen aber auch vielem anderen wie die unzähligen Klöster und Kirchen, teilweise noch richtige Kirchenburgen, die mit und mit renoviert werden.

Unterwegs waren wir mit unserem Wohnwagen. Wir hatten zuvor gelesen, dass es einige Campingplätze (ca. 100) geben soll. Wir hatten uns aus dem Internet ein Verzeichnis herunter geladen, dass zumindest rd. 40 annehmbare Plätze enthielt. Selbst diese “empfohlenen” Plätze hatten nichts mit dem sonst in Europa gewohnten Standard gemein. So ließ vielfach die Hygiene zu wünschen übrig. Jetzt muss ich jedoch auch sagen, dass wir zumeist nicht in der Nähe der größeren Städten unterwegs waren sondern vielmehr weit ab.

Siebenbürgen

Die ersten Tage unserer Reise durchstreiften wir Siebenbürgen.

In der Nähe der Stadt Hateg oder auch der nahegelegenen Dacian-Stätte Sarmizegetusa treffen wir auf diese alte und wohl auch älteste Kirche Rumäniens, die im 4. Jahrhundert größtenteils aus Steinen gebaut wurde, die von der nahegelegenen Dacian-Stätte Sarmizegetusa “ausgeliehen” wurden. Die einzigartige Architektur umfasst Säulen des römischen Forums, die die Mauern der Kirche stützen. Der Glockenturm ruht auf vier riesigen, senkrecht gestellten Grabplatten, die Inschriften in griechisch, kyrillisch und latainischer Schrift zeigen. Die Densus Kirche, auch als wichtiges Wahrzeichen des Hateg Bezirks, gehört seit 1991 zum Weltkulturerbe der UNESCO. Überreste von römischen Tafeln schmücken den Weg und Eingang zur Kirche, während Löwen die Fassade “bewachen”.

 

Der Weg hatte uns zuvor nach Sarmizegetusa geführt, ein alter militärischer Stützpunkt der im Jahre 106 im Dakerkrieg des römischen Kaisers Trafan zerstört wurde.
Hier befand sich damals die antike Hauptstadt der Daker.

Nicht unweit davon am Rande der Stadt Hunedora das Schloss Corvinesti.
Direkt an der Stadt leider auch Fabrikruinen, die oben vom Schloss aus zu sehen sind.

Einst als Wehrburg im 14. Jahrhundert errichtet, wurde sie nach der Erfindung der Feuerwaffen von Matthias Corvinius, dem späteren ungarischen König, zum Residenzschloss umgebaut. Hier stoßen wir dann das erste Mal auf Dracula. Auch wenn Dracula diese Burg nie besessen hat so war er hier mehrmals zu Besuch, aber auch in Gefangenschaft.

Kirchenburgen

In Siebenbürgen gab es im späten Mittelalter annähernd 300 Kirchenburgen.
Kirchenburgen dienten der Bevölkerung neben ihrer Religionsausübung als Schutzort gegen osmanische Einfälle und Räuber. Heute sind noch etwa 130 von ihnen erhalten.
Die Dorfbewohner hatten im Gegensatz zu den Städtern nicht das Geld, um Wehranlagen rings um das Dorf zu errichten. Aber auch sie waren den kriegerischen Auseinandersetzungen ihrer Landesherren und damit auch Überfällen und Plünderungen ausgesetzt. Ebenso waren größere Räuberbanden eine nicht zu unterschätzende Gefahr. Die Kirche, oft der einzige Steinbau im Ort, war am ehesten geeignet, um sich darinnen zu verteidigen. So entstanden die unterschiedlichen Formen befestigter Kirchen, von der mit Speichern umgebenen Kirche, in der man eine mehrtägige Belagerung aushalten konnte.

In den sie umgebenden Mauern waren auch Schießscharten oder Pechnasen eingelassen, sodass sie auch kleinen Wehrtürmen glichen.
In diesen Burgen kämpften die Einwohner zumeist erfolgreich gegen ihre Belagerer, auch wenn häufig Frauen und Kinder die Verteidigung übernahmen da die Männer draußen, teilweise eben auch im Heer, dienten.

 

Uns zog es jedoch nicht nur in Kirchen. Rumänien hat darüber hinaus jede Menge Natur zu bieten, sei es in den Bergen, aber auch vielfach in den Dörfern, die noch weitestgehend unberührt sind, wo scheinbar die Zeit stehen geblieben ist, es jedoch auch noch eine Menge auszubessern gibt, zumindest nach unseren Maßstäben.

 

Wir erlebten einen Wochenmarkt wo es fast alles zum täglichen Leben zu kaufen gab. Über Kartoffeln, Gemüse, Gewürze, aber auch lebende Tiere bis hin zu Textilien. Auffällig dabei waren Trainingsanzüge mit dem Bundesadler auf der Brust, alle schön in hellblau. Sie fanden reißenden Absatz.

 

Ja, und dann gibt es noch jede Menge Natur, Berge, die Karpaten, aber auch wildes. Im Sommer 2007 wurde Rumänien nach einer Hitzewelle mit Temperaturen bis 40 Grad Celsius von Unwettern heimgesucht. Flüsse traten über die Ufer und rissen alles mit.

 

Doch zurück zu den schönen Seiten Rumäniens …

… >>> hier weiter lesen