Samstag, 13.09. – Rückfahrt zum Fährhafen in Hull

140913_Weiterfahrt-Hull-bearbÜbernachtungsplatz Oh Me Edge – Low Row (Hadrian’s Wall) – York – Hull

 

360 km

 

Hadrian’s Wall 4Die letzten 360 Kilometer auf englischem Boden wollten wir jetzt allerdings auch nicht so einfach abspulen, sondern wir hatten uns vorgenommen, eine neben der Berliner Mauer, die ja gerade ihr 25 – jähriges Ende begeht, auch wichtige und namhafte Mauer anzufahren. Bekannt unter dem Namen Hadrian’s Wall verläuft diese Mauer fast an der heutigen Grenze Hadrian’s Wall 3zwischen England und Schottland. Sie wurde aber nicht von den Protagonisten des letzten Jahrtausends errichtet sondern ist schon wesentlich älter. Im zweiten Jahrhundert n. Christus ließ der damalige römische Kaiser Hadrian diesen Grenzwall auf einer Länge von 115 km errichten. Wie der Limes in Deutschland markierte dieser Wall die Grenze des römischen Reiches Richtung Norden. Auch wenn es Hadrians Nachfolger Hadrian’s Wall 2Antonius Pius noch einmal 160 km weiter nördlich mit dem Antoniuswall versuchte so wurde der Hadrians Wall in den folgenden Jahrhunderten dieser Wall immer wieder in Betrieb genommen und gleichzeitig mit Kastellen und Wachtürmen weiter ausgebaut.

Im östlichen Teil tatsächlich als Mauer gebaut (zumindest in späteren Jahren) und dicker noch als die in Berlin, zog sich dieser antikeltische Schutzwall quer über das heutige Großbritannien. Die Mauer war hier bis zu 4,5 Meter hoch. Im Westlichen Teil war es dann mehr ein Erdwall. 320 Türme, 17 Kastelle und 80 Tore wurden entlang dieses Walls errichtet.

Hadrian’s Wall 1Hätten wir jetzt nur etwas mehr Zeit gehabt, denn auf dem Hadriaswall-Pfad kann man viele archäologischen Stätten gut erwandern.

York 1Doch wir mussten ja auch die Zeit ein wenig im Auge behalten und selbst eine einstündige Wanderung, die dann zumeist nur an diesen Mauerresten vorbei geführt hätte, war zu diesem Zeitpunkt kein erstrebenswertes Highlight mehr. Wenn du den Fixtermin des Check-In im Kopf hast – wir setzten also unsere Fahrt fort, um evtl. in York noch einmal einen Stopp einzulegen.

 

Irgendwie mussten wir ja an oder fast durch York hindurch.

York 2Schien heute Vormittag noch die Sonne so setzte mittlerweile schöner englischer Regen ein. Als wir drei Stunden später York erreichten war uns irgendwie überhaupt nicht danach, das warme Auto zu verlassen und bei diesem trüben Wetter noch eine letzte Besichtigungstour zu machen. Wir sahen einfach nur zu, dass wir jetzt den Endpunkt unserer Reise, Hull, erreichen und dort dann den entsprechenden Fähranleger finden.

 

KONICA MINOLTA DIGITAL CAMERAWie schon vor vier Wochen war es jedoch alles kein Problem. Am Schalter kein Stau, wir wurden sofort abgefertigt und konnten auf die Fähre fahren.

Hier hatten wir es dann jedoch mit einem einäugigen Parkeinweiser zu tun, denn er hatte nicht bemerkt, dass wir hinter unserem Duc noch einen Trailer ziehen. Er wies uns also auf die rechte Spur ein. Beim späteren Herausfahren Morgen hätte ich dann bei der 180° Kehrtwende zwei Spuren benötigt. Als ich das sah erklärte ich es dem Mitarbeiter und er war peinlich berührt. Das hätte er nicht gesehen, ob ich zurücksetzen könnte und dann auf die linke Spur gehe. Welch eine Frage, bevor ich mir Morgen das Hupkonzert der hinter mir stehenden anhören wollte.

HullAlso Flugs zurückgesetzt und die Spur gewechselt. Dann mit dem kleinen Rucksack zuerst unsere Kabine bezogen, wobei ich mir nicht sicher war, ob wir vorne oder hinten untergebracht sind. Doch das sollte ich dann nachts noch feststellen, als ich an Herbert denken musste: „… es trommeln die Motoren es dröhnt in meinen Ohren …“. Wir hatten also das Glück direkt bei den Schiffsmotoren untergebracht worden zu sein. Nein, sie standen nicht in unserer Kabine, dafür war kein Platz, wie überhaupt diese Kabine sehr klein war. Aber was soll’s, wir schlafen ja nur darin, und dass dann noch eine Stunde weniger.

Ein letzter Blick noch in den Hafen, auf das jetzt wirklich schmuddelige Wetter und dann ab ins Restaurant. Dieses Mal keine besonderen Vorkommnisse.

Zum Abschluss des Abends gönnten wir uns dann noch ein letztes Guinness in der Pianobar.

 

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