Norwegen – Der Norden mit Nordcap

11.06. – 8.07.

Es ist unsere zweite Norwegentour. Wieder haben wir uns vier Wochen Zeit genommen. Dieses Mal wollten wir in den Norden, ja, und natürlich auch bis hinauf zum Nordcap. Unsere erste Tour zwei Jahre zuvor hatte uns gelehrt wie groß Norwegen ist, wieviel es auch zu bieten hat. Wir hatten uns damals entschieden in der Mitte Norwegens den Endpunkt zu setzen und wieder in den Süden zurück zu fahren.

Von daher hatten wir uns dieses Mal vorgenommen relativ zügig und direkt zumindest bis zum Polarkreis zu fahren und uns dann die Zeit zu nehmen den Norden ausgiebig zu erkunden.

Felsritzungen in Bøla

östlich von Steinkjer gibt es einige Felsritzungen, deren Alter auf ca. 6.000 Jahre geschätzt werden.

Polarkreisüberschreitung mit der Fähre

Immer wieder waren wir von den Brücken begeistert, wenn auch manchmal mit einem mulmeligen Gefühl wenn wir bei sehr starkem Wind über sie fuhren, so auch bei der Helgelandsbrücke. Kurz dahinter das “Haus der Winde”. In der Wand dieses runden Hauses befinden sich Ventilatoren die, abhängig von der Windgeschwindigkeit, natürlich rotieren.

Den Polarkreis querten wir auf dem Wasser und, wieder an Land, kamen wir nach etlichen Kilometern am Svartisen-Gletscher vorbei. Es ist der zweitgrößte Gletscher Norwegens. Natürlich ist auch er von der globalen Erwärmung betroffen.

Und dann hatten wir unsere erste “Nacht”, in der es nicht dunkel wurde. Nicht nur dass wir ohne zusätzliche Beleuchtung noch lesen konnten, auch akustisch war es ein ganz anderes Gefühl um diese Uhrzeit. Selbst um Mitternacht flogen die Vögel noch piepsend um uns herum.

Saltstraumen

Ca. 30 Kilometer südöstlich der Stadt Bodø treffen wir auf den  Saltstraumen, den stärksten Gezeitenstrom der Welt. Durch einen 2,5 Kilometer langen und etwa 150 Meter breiten Sund (Meerenge) strömen im Wechsel der Gezeiten fast 400 Millionen Kubikmeter Wasser zwischen dem Saltfjord am Meer und dem Skjerstadfjord im Inland hin und her.

Mitternacht auf den Lofoten

Unsere erste Mitternacht am Meer verbrachten wir auf den Lofoten.

Henningsvaer

Henningsvaer ist einer der wichtigsten Fischerhäfen der Lofoten. Auf dem Weg dorthin kommen wir ständig an diesen riesigen Gestellen vorbei, an denen der meiste Stockfisch schon abgenommen wurde.

Sehen wir bei uns Traktorenanhänger voll beladen mit Rüben oder Kartoffeln so wird hier der getrocknete Stockfisch genauso transportiert.
Die Bezeichnung Stockfisch leitet sich wohl davon ab dass die Fische paarweise auf Holzgestelle gehängt werden. Und diese Holzgestelle heißen auf norwegisch “stokk”.

Gletscher Øksfjordjøkelen

Bei unserer Weiterfahrt auf der E 6  kommen wir am Gletscher Øksfjordjøkelen vorbei. Er ist nur der neuntgrößte Gletscher Norwegens aber trotzdem imposant.

 

Hammerfest

Das Nordcap

Wir waren am Ziel – fast genau in der Mitte unserer zweiten Norwegenreise, also nach 14 Tagen, erreichten wir das Nordcap. Bei unserer ersten Norwegentour sind wir ja in der Mitte Norwegens umgekehrt. Und nein, da ist jetzt kein wehklagen heraus zu hören. Auch unser erster Norwegenaufenthalt war spannend und voller interessanter Eindrücke.

Aber jetzt, unter der Weltkugel stehend, fast am nördlichsten Ende Europas, beschlich mich doch ein “stolzes” Gefühl.
Allein das Wetter trübte dieses Gefühl etwas ein.
Auf dem Parkplatz waren unzählige Wohnmobile – ja, es lohnte sich ja auch, denn das Mautticket, dass am Ende des Tunnel gelöst werden musste, war mit einer zweitägigen Aufenthaltsberechtigung verbunden. Für uns keine Option, denn wir hatten ja wieder einmal eine Hytta gebucht, bei den Wetterverhältnissen die bessere Lösung.

Direkt neben dem Nordcaphaus steht das Denkmal “Kinder der Welt”. Dieses Denkmal soll Freundschaft, Zusammenarbeit, Hoffnung und Freude, über alle Grenzen hinweg darstellen. Sieben kreisrunde Reliefs stehen in einem Halbkreis, ihnen gegenüber die Skulptur Mutter und Kind. Ich fand es fehlte der Vater.

Im Nordcaphaus gefielen uns das Cafe, vor allem aber die Sankt-Johannes-Kapelle. Sie ist die nördlichste ökumenische Kapelle der Welt.

Tja, und dann gab’s natürlich auch Rentiere, die unbeirrt vor unserer Hytta herum streiften. Moni’s Suzi interessierten sie sich gott sei Dank nicht. Da hatten wir so unsere Bedenken.

Alta – Felsritzungen

Auf unserer Rückfahrt in den Süden machten wir dann einen Stop in Alta. Sie war für einige Jahre die weltweit nördlichste Ortschaft mit mehr als 10.000 Einwohnern, nachdem die sibirische Stadt Tiksi diesen Status in den 1990er Jahren durch Bevölkerungsschwund verloren hatte, und bevor die Bevölkerung Hammerfests auf über 10.000 Einwohner anwuchs.

Das Gebiet des heutigen Alta war schon vor 15.000 Jahren von Menschen bewohnt. Die frühe Besiedlung zeigt sich eindrucksvoll an den Felsritzungen, die man auf einem 5 km langen Lehrpfad des Alta Museums besichtigen kann. Die ältesten dieser Ritzungen stammen aus der Steinzeit und sind ca. 6.200 Jahre alt, die jüngsten 2500 Jahre.
Damit die in den Fels eingeritzten Figuren besser sichtbar werden, haben Archäologen sie mit roter Farbe nachgemalt.Zuerst dachten wir auch an einen Schmus …

Polarkreisquerung

 

 

Dovrefjell und Aussichtspunkt Snøhetta