Donnerstag, 11.09. – Edinburgh Castle

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Oh oh, es war zwar trocken und regnete nicht, aber von der Sonne war weit und breit nichts zu sehen. Na, das wird ja ein Tag werden, vor allem wenn wir oben auf dem „Schlosshügel“, am Edinburgh Castle sind. Eine gute Rundumsicht, wie wir uns sie versprachen, wird es wohl nicht geben, wie sich dann auch herausstellte.

Edinburgh 14Aber dazu sind wir ja nicht zum Castle gefahren. Heute Morgen nahmen wir natürlich wieder den Bus, es hatte ja gestern alles hervorragend gepasst.

 

Direkt hinter dem Eingangstor verteilten sich die Besucher, wobei wir eigentlich erwartet hatten, dass hier mehr Andrang herrschte. Erst einmal die Audio-Guides entsprechend anpassen, die hatten wir zuvor ja auch schon bei den alten Abteien zu schätzen gelernt.

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Und überall waren sie anzutreffen, die Kanonen. Sei es mit Schussrichtung Norden, dem heutigen New Town, aber auch in die andere Richtung. Gut dass zu der Zeit, Edinburgh 12als diese Kanonen auch benutzt wurden, Edinburgh noch nicht so besiedelt und bebaut war wie heute. Eine der wichtigsten, zumindest in der damaligen Zeit, ist die Mons Meg, die natürlich auch begehrtes Fotomotiv ist. 6 Tonnen wiegt sie und konnte 150 kg schwere Steinkugeln mit einem Durchmesser von 50 cm verschießen. Das letzte Mal wurde sie jedoch 1681 abgefeuert.

Ein anderes heiß begehrtes Motiv ist die One O’Clock Gun. Nicht weil so spektakulär aussieht wie diese alten Kanonen, sondern weil mit ihr auch heute noch ein bisschen Show veranstaltet wird. So wird – bis auf Sonntags – täglich um 13:00 Uhr ein Schuss abgelassen. Für Seefahrer im Hafen vor der Stadt diente der Schuss im 19.  Jahrhundert als Edinburgh 8Chronometervergleich. Fast schon eine halbe Stunde zuvor füllen sich die ersten Reihen um diese Kanone, bisEdinburgh 7 der Kanonier , seit 2012 dürfen es auch Frauen, dann endlich erscheint. Nach dem Schuss um Punkt 13:00 Uhr ist das Spektakel dann vorbei und der gesamte Platz leert sich in Windeseile.

 

 

 

 

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Wir folgen diesem Aufstieg und treffen dann auf das älteste noch erhaltene Gebäude in dieser Burganlage, die St. Margret’s Chapel aus dem 12. Jahrhundert.

Dann gibt es neben vielen Kasernengebäuden, die hier oben sind, auch noch zwei interessante, und für die Schotten wichtige Relikte.

Da sind zum einen die schottischen Kronjuwelen, die natürlich strengsten bewacht aber trotzdem den Besuchern gezeigt werden. Und dann ist hier der ebenfalls für die Schotten so wichtige Stone of Scone, auf dem früher ihre Könige gekrönt wurden, bis 1296 der englische König Eduard I. ihn als Kriegsbeute nach London brachte und in Westminster unter dem Königsthron verbauen lies. Seitdem saßen also die englischen Könige bei ihrer Krönung auf diesem Stein, bis 1996 dieser Stein nach Schottland, eben ins Schloss von Edinburgh, zurückkam. Während es für die Schotten natürlich eine Schmach war so galt es den Engländern als Symbol der Einheit von Schottland und England.

Mehr zum Schloss findet man auch oder besser in der einschlägigen Literatur, sodass ich hier jetzt noch einmal ein paar Eindrücke und Ausblicke auf Edinburgh wiedergebe, wie es sich uns dann am frühen Nachmittag nach der Auflösung des ganzen Dunst und Nebels zeigte:

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das Calton Hill auf dem Vulkanhügel mit den antiken Nachbauten aus Athen … … im Vordergrund der Bahnhof … und das Scott Monument
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gegen den Uhrzeigersinn gedreht, also links davon, ein Blick auf New Town mit dem Princes Street Gardens davor der Blick nach Osten auf die Royal Mile, gut zu erkennen die St. Giles Kathedrale … … mit ihrem kronenförmigen Kirchturm
 Edinburgh 1 Midges-Schutz in Edinburgh Achja, wir hatten ja auch schon lange keine Belästigung mit diesen Midges mehr, aber diese Kopfbedeckung scheint der passende Schutz dafür zu sein, auch wenn es hier oben weit und breit keins von diesen Plagegeistern gab.
der Blick nach Südosten, in das eigentliche Old Town

 

Nach der Schlossbesichtigung nahmen wir den Bus und fuhren raus nach Leith, genauer zum Ocean Terminal. Uns interessierte dabei weniger das riesige, aufwendig gestaltete shopping centre, obwohl wir auch dort einmal den Kopf hinein steckten, als vielmehr die Royal Yacht Britannia, die hier direkt am Kai liegt. Das Einkaufscenter selbst ist ein ziemlich steril wirkender Betonklotz und war, zumindest als wir dort waren, ziemlich leer. Auch die unmittelbare Umgebung war ziemlich trist und öde, allein die Royal Yacht BritanniaBusfahrt dorthin war lohnenswert. Wir fuhren durch das alte Städtchen Leith, das zahlreiche alte restaurierte Häuser vorwies, die heute kleine Geschäfte, Pubs und eben zahlreiche Restaurants enthalten.

Doch zurück zum Shopping Centre. Wir nutzten das angrenzende Parkhaus, sodass wir hier einen guten Blick auf die königliche Yacht erhielten, die jedoch Ende 1997 außer Dienst gestellt wurde. Hauptgrund dafür waren die jährlichen Betriebskosten von 30 Mio. Euro, die die königliche Familie nicht bereit war, ganz oder auch nur teilweise selbst zu tragen. Sicher ist die Yacht selbst auch zu besichtigen, was uns jedoch weniger interessierte.

 

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