Dienstag, 19.08. – Motorradtour in den Lowlands

Motorradtour

Strecke: Glentrool visitor centre – Glenluce Abbey – Mull of Galloway –

Portpatrick – Stranraer – Cairnryan – Ballantrae – Girvan – Barrhill – Bargrennan – Glentrool visitor centre

ca. 250 km

 

Übernachtungsplatz hinter dem Glentrool Visitor Centre 2

am Morgen zeigt sich die Sonne

Heute Morgen hatten wir Temperaturen von draußen 2° und in unserem KaWa von 5°, also lausig kalt, wovon wir heute Nacht jedoch nichts gemerkt haben. Es deutete sich jedoch auch gestern Abend schon an, als der Himmel sternenklar war. Aber mit Nachttemperaturen knapp über dem Gefrierpunkt hatten wir nicht gerechnet, zumal es erst Mitte August ist. Ein erster Blick nach draußen zeigte uns, dass es ein schöner, mindestens aber trockener Tag zu werden schien. Aber was heißt das schon, vor allem hier in Schottland, wo du an einem Tag alle vier Jahreszeiten geboten bekommst, sagen zumindest die Schotten selbst.

 

Die Motorräder hatten wir tags zuvor schon abgeladen, sodass der Start eigentlich ziemlich reibungslos verlief. Jetzt musste auch Monika beweisen, dass sie mit dem Linksverkehr zurechtkommt. Eine kleine Eingewöhnungszeit gab ich ihr dann, bevor sie, wie auch sonst meistens, voraus fährt.
Grobes Ziel war die Halbinsel Rinns of Galloway, die auf drei Seiten von der Irischen See umgeben ist.

Glenluce Abbey

Glenluce Abbey

 

Unsere ersten alten Steine bekamen wir dann, einmal abgesehen von den kleinen Mauern, die überall wie Zäune hier herumstehen, an der romantisch gelegenen Glenluce Abbey zu sehen. Außer den Grundmauern und dem Giebel eines Schiffes ist nur noch das Kapitelhaus stehen geblieben, indem ein altes Rippengewölbe und ein mittelalterliches Wasserrohrsystem zu sehen sind.

 

Mull of Galloway 2

Mull of Galloway – der Leuchtturm

Wir setzten unsere Fahrt fort. Ziel ist der Leuchtturm Mull of Galloway, der den südlichsten Punkt Schottlands markiert. Von hier aus soll die Sicht an klaren Tagen bis hinüber an die 40 km entfernte irische Küste möglich sein. Auch dieser schmale Landzipfel dient wieder einmal Tausenden von Seevögeln als Heimat. Wir fahren über leichte Hügel, die die Fahrt interessant machen, interessanter als eine Fahrt entlang der niederländischen Küste.

Galloway, so heißen doch auch diese Rinder mit ihrem zotteligen Fell – doch zu sehen ist von ihnen auf den ebenfalls hügeligen Weiden und Wiesen weit und breit nichts.

Mull of Galloway 3

 

Dafür ist die Küste hier interessant und spannend. Überall stehen Warnschilder (Danger-Cliffs enter at own risk) und weisen auf die Gefahr hin, aber weit und breit sind weder Absperrgitter noch –zäune zu sehen. Mull of Galloway 1Auch dieser kleine Pfad endet hier hinter mir und auf dem Boden ist ein kleines Warnschild eingelassen.

Am Bistro des dortigen Informationszentrum genießen wir noch eine Zeitlang diese Ruhe, aber auch die Aussicht auf die See, die Steilküste und natürlich das Hinterland, das durchsetzt ist mit unzähligen blühenden Heidepflanzen (Erikas), die der Landschaft einen eindeutigen Farbtupfer geben.

 

Portpatrick 1

Portpatrick

Dann machen wir uns auf den Weg in das schmucke Hafenstädtchen Portpatrick. Dieser kleine Küstenort war bis Mitte des 19. Jahrhunderts der Abfahrtsort der Fähren nach Nordirland. Heute stehen einige Hotels am Rande, aber es gibt auch zahlreiche B&B Angebote neben den vielen (Fisch-) Restaurants und Pubs. Auch hier scheint es so als sei die Zeit stehen geblieben.

 

Portpatrick 2

Apropos Zeit. Wir müssen uns erst noch daran gewöhnen, dass wir unsere Uhren ja um eine Stunde zurück gestellt haben. Vor allem bei diesem herrlichen Sonnenschein. Da kann es dann, wenn die Sonne unter gegangen ist, sehr schnell dunkel werden. Wir legen es also nicht darauf an, hieraus jetzt auch gleich unsere erste Nachtfahrt zu machen und treten mit all diesen Eindrücken den Rückweg an.

Ailsa Craig

Ailsa Craig

Einen Zwischenstopp legten wir dann jedoch noch kurz hinter Girvan ein, denn dieses unförmige Etwas, dass da so in der Irischen See stand, erregte nun doch unsere Aufmerksamkeit. Dumm war nur, dass wir außer einer Straßenkarte sonst nichts an weiterer Literatur dabei hatten, sodass wir dann also bei unserer Rückkehr erfahren mussten, um was für eine Insel es sich denn hier handelt. Es ist der mittlerweile unbewohnte Granitfelsen Ailsa Craig, der heute ein Vogelschutzgebiet ist. Vor allem für den Basstölpel mit einer Population von rund 40.000 ist es das weltweit zweitgrößte Schutzgebiet. Früher wurde das seltene Granitgestein Ailsite zur Herstellung von Curlingsteinen verwendet.

 

 

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