Dienstag, 9.09. – Weiterfahrt zum Cairnpapple Hill

140909_Weiterfahrt-Cairnpapple-bearbGlendevon Reservat – Wallace Monument – Stirling – Falkirk – Cairnpapple

71 km

 

Nach einer wieder ruhigen und erholsamen Nacht – Sightseeing ist insgesamt schon anstrengend – machten wir uns jetzt auf nach Stirling. Dabei kamen wir natürlich am National Wallace Monument vorbei, einem 70 m hohen Turm, der in Gedenken an den schottischen Nationalhelden William Wallace Mitte des 19. Jahrhunderts erbaut wurde.

National Wallace Monument 2Direkt angrenzend, an der Stirling Bridge, hatte er 1297 eine entscheidende Schlacht gegen die Engländer gewonnen und wurde daraufhin vom damaligen schottischen König Robert the Bruce zum Ritter erhoben.

Wenige Jahre später, 1305, wurde er von schottischen Adligen betrogen und verraten. Es folgte Gefangennahme, Verbringung nach London und Anklage wegen Hochverrat. Weil er sich weigerte, dem englischen König seine Treue zu schwören, wurde er zum Tode verurteilt.

 

National Wallace Monument 1Dieses und andere historische Ereignisse sind in einer Ausstellung, die sich über mehrere Etagen dieses Turmes verteilt, nachzulesen. Wir haben auf dem Weg nach oben, fast 250 Stufen sind zu meistern, auf den einzelnen Etagen beim Durchgang durch diese Ausstellung Pausen eingelegt.

Aber selbst zuvor galt es, diesen kleinen Hügel, auf dem das Monument steht, zu erwandern, auch wenn es einen entsprechenden Bus-Shuttle gibt.

 

Stirling CastleBesonders beeindruckend fand ich dort unter anderem das „riesige“ Schwert. Kaum vorstellbar, dass Herr Wallace es getragen oder gar mit ihm gekämpft hat, auch wenn er einer Überlieferung nach die stattliche Größe von 2,02 Meter gehabt haben soll.

 

 

Nach diesem Besuch des Wallace Monuments ging es zum Stirling Castle, das wir oben vom Wallace Monument aus schon sehen konnten. Hier residierten die schottischen Könige, dementsprechend prunkvoll war es ausgestattet, was heute durch aufwendige Restaurierungsarbeit sehr eindrucksvoll unter Beweis gestellt wird.

Stirling Castle 6Doch bevor wir uns das anschauen konnten hatten wir zunächst noch ein Erlebnis mit dem dortigen Parkplatzpersonal. Beim Heranfahren an das dortige Kassenhäuschen wurde uns deutlich gemacht, dass wir mit unserem Fahrzeuggespann dort nicht parken dürften. Auch mein Hinweis darauf, dass ich schon bereit bin, für 2 Plätze zu zahlen, die ich ja auch beanspruche, änderte nichts an dieserStirling 1 Tatsache. Zum Wenden auffahren dürfte ich jedoch. Dabei sahen wir dann, dass der Parkplatz zwar schon gut gefüllt war, es aber trotzdem noch ausreichend Parkplätze gab. Also drehten wir, ohne diese Situation mit den Hütern des Parkplatzes näher zu erörtern, und suchten uns dann einen ausreichenden Platz, natürlich am Rande Stirlings, aber direkt unterhalb des Schlosshügels. Zu allem Glück fanden wir nicht nur einen Platz, sondern gleichzeitig war auch der dort erreichbare Parkscheinautomat „out of order“. Was will man mehr. Okay, jetzt galt es, den gesamten Hügel bis an den Fuß des Schlosses aufzusteigen, aber so kamen wir auch an einem interessanten Schnitzwerk vorbei. Aus einem gefällten Baum ist dort diese illustre Gruppe entstanden, die wir andernfalls nie zu Gesicht bekommen hätten.

Stirling Castle 7Stirling Castle 5

 

Auch wenn die Schlossanlage schon aus dem 12. Jahrhundert stammt, so sind Einflüsse der Frührenaissance unverkennbar. So gruppieren sich einzelne wichtige Gebäude wie der Palast, die Kapelle, aber auch Parlamentsgebäude um einen Innenhof. Das alles ist noch gut erhalten beziehungsweise restauriert worden. Ähnliche aufwendige Restaurationen konnten wir später noch im Castle Edinbourgh antreffen.

 

Stirling Castle 4

 

Im Schloss selbst waren die einzelnen Zimmer originalgetreu rekonstruiert worden. Das betraf nicht nur die Wohn- und Schlafräume. Auch die Arbeits- oder Gäste-, Empfangs- oder Aufenthaltszimmer konnten ganz gut einen Eindruck vermitteln, wie die damaligen Könige James IV, James V und Maria Stuart gelebt und vor allem residiert haben.

 

Beeindruckend war für uns auch gleichfalls der Einblick in die Küche. Dort wurden nicht nur Situationen plastisch nachgestellt, wie das Leben und Arbeiten bei Hofe zur damaligen Zeit ausgesehen haben muss. Interessant und zugleich auch spannend war der Überblick über die unterschiedlichsten Speisen und der Einblick in deren damalige Zubereitung. So auch die Arbeitsplätze Vorbereitung und Kochen, machten sie gleichfalls auch deutlich wie komfortabel heutzutage unsere Küchen sich darstellen. Es lagen Rezepte aus, allerdings als Einzelexemplare und vor der (natürlich unbeabsichtigten) Mitnahme geschützt.

Stirling Castle 2

Stirling Castle 1Stirling Castle 3

 

Als wir zu unserem Auto zurück kamen galt unser erster Blick an den Scheibenwischer, dem Ort, wo zumindest hier in Deutschland Strafzettel platziert werden. Aber Fehlanzeige, entweder wurde nicht kontrolliert, oder aber man hat selbst festgestellt, dass der Parkautomat außer Betrieb ist.

FalkirkWir konnten also unbekümmert weiter fahren – mit Ziel Falkirk oder besser dem Falkirk Wheel. Für die Überwindung des Höhenunterschiedes steht hier ein technisch faszinierendes „Riesenrad“ für Schiffe.

Allerdings hatte man zu dieser späten Stunde den Betrieb schon eingestellt, sodass wir die im Internet zuvor schon gefundene Funktionsweise dieser Anlage nicht in der Realität sehen konnten. Ein Grund, morgen noch einmal herzukommen und somit den nächsten Übernachtungsplatz nicht allzu weit entfernt zu suchen.

 

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