Donnerstag, 20.08. – Oslo

Fähre im OslofjordDer Himmel heute Morgen war wieder einmal bedeckt. Von der Sonne weit und breit nichts zu sehen, aber es regnete nicht. Beim Blick auf den Oslo-Fjord sehen wir dann auch eine Fähre der Color Line einlaufen, die uns erneut an unsere bevorstehende Abreise Morgen erinnert. Doch diesen Gedanken wischen wir schnell beiseite, denn es galt zu überlegen, ob wir den Bus nehmen oder mit unseren Bikes nach Oslo hinein fahren. Wir entschieden uns für die flexiblere Lösung und nahmen also unsere Motorräder.

unser Parkplatz in Oslo

 

Wir fanden einen kostenlosen Parkplatz in Centrumsnähe, auf dem schon etliche andere Maschinen geparkt waren, wechselten unsere Kleidung und stürzten uns dann hinein in unsere Oslo Besichtigung. Die Motorradkluft verstauten wir dabei in unseren Koffern.

Storting in Oslo

 

Als erstes kamen wir am Storting, dem norwegischen Parlament, vorbei. Das Gebäude wurde 1866 erbaut und bietet im halbrunden Plenarsaal in der Mitte Platz für die 169 Abgeordneten. Im Vergleich zu anderen Parlamentsgebäuden in Europa ein eher unscheinbares Regierungsgebäude.

 

königliches Schloss in Oslo

 

Das nächste Ziel war dann das im Staatsbesitz befindliche Schloss, das dem norwegischen König zur Verfügung gestellt wird. Kein Zaun schütz ihn oder das Schloss, es ist nahezu unbewacht, einmal abgesehen von der Schlosswache, die mit ihrem Wachwechsel wohl eher touristische Ambitionen verfolgt. Große Sicherheitsvorkehrungen haben wir also nicht bemerkt, auch wenn das Banner gehisst war, das Zeichen dafür, dass der König gerade anwesend ist. Der eigentliche Bau begann 1825 mit der Grundsteinlegung. Zwei Jahre später hatte dieser Bau schon 120.000 Daler verschlungen, weitere 270.000 wären benötigt worden, die das Storting aber ablehnte. Radikale Kostenersparnis und Vereinfachung der Baupläne waren die Folge, damit sechs Jahre später, 1833, das Parlament dann für die kommenden drei Jahre jährlich 30.000 Daler genehmigte. Im Sommer 1836 erfolgte dann die Fertigstellung. Auch so können Kostenexplosionen im Griff gehalten werden.

 

Opernhaus in Oslo

 

Dagegen ist das Opernhaus in Oslo absolut neu und jung. Ein Jahr vor unserem Norwegenbesuch wurde es in 2008 fertig gestellt. Wie in Sydney liegt es unmittelbar am Hafen. Hauptbaustoffe dieses größten norwegischen Kulturprojekts nach dem Krieg sind Beton, Marmor, Glas und Holz. Geht man nach oben auf die Plattform kann man gut sehen, was sich die Architekten gedacht haben: es soll einen treibenden Eisberg darstellen.

Nobel Friedenszentrum in Oslo

 

Nicht weit davon entfernt und alles sehr schnell fußläufig zu erreichen sind dann noch die Festung Akershus und der ehemalige Westbahnhof Oslo’s, der seit 2005 Sitz der 2000 vom norwegischen Parlament gegründeten Stiftung „Nobel-Friedenszentrum“ ist. Gegenüber, im Osloer Rathaus, wird jährlich der Friedensnobelpreis verliehen.

 Blick auf Oslo 1 Lohnenswert war der Aufstieg zur Festung, von der aus uns ein herrlicher Blick über Teile des Hafens, aber auch der angrenzenden Innenstadt Oslos geboten wurde.  Blick auf Oslo 3

Blick auf Oslo 2

 

 

Hinter mir das Osloer Rathaus mit seinen beiden „Türmen“, in denen sich die Büroräume befinden. Um dieses Bauwerk errichten zu können wurde ein ärmliches Stadtviertel nieder gerissen. Neben dem Bauplatz ermöglichte dieser großflächige Abriss auch den Blick auf den Oslo-Fjord, der zuvor verbaut war. Links am Bildrand ist der alte Westbahnhof mit dem heutigen Sitz der Stiftung zu sehen.

 

 

Vigelandsanlegget 5

 

Vigelandsanlegget 3

 

Zum krönenden Abschluss unseres Oslobesuches wählten wir uns dann noch den Vigelandsanlegget im Frognerparken. Hier stehen 212 Stein- und Bronzeskulpturen des norwegischen Bildhauers Gustav Vigeland, die den Kreislauf des menschlichen Lebens symbolisieren. Als erstes fällt uns sofort der fast 20 Meter hohe Monolith auf, der 121 Leiber darstellt. Um ihn herum sind dann weitere Skulpturen gruppiert, alle nackt und von jung bis alt. Bevor wir hier zu dieser Plattform gelangten mussten wir zunächst noch über eine Brücke, die weitere 58 Bronzefiguren zeigt. Entstanden ist dieser Skulpturenpark in den Jahren von 1923 bis 1942.

 

 

 

 

Vigelandsanlegget 1 Vigelandsanlegget 4 Vigelandsanlegget 2

Auf dem Rückweg zu unserem Campingplatz warfen wird noch einmal einen abschließenden Blick über Oslo in Richtung des Oslofjordes, den wir morgen Abend mit der Fähre verlassen werden.

>>> weiter zum nächsten Tag