Freitag, 22.08. – Wanderung zum Lochan Spling und Loch Ard

Wanderung zu den Seen Lochan Spling und Loch Ard

140822_Wanderung Aberfoyle Es schien ein herrlicher Tag zu werden. Strahlendblauer Himmel über unseren Köpfen während wir frühstückten. Klasse, da haben wir einmal wieder alles richtig gemacht als wir uns gestern für’s Motorradfahren entschieden hatten. Bei unserer heutigen Wanderung gibt es keine Berge zu erklimmen, sondern wir werden überwiegend durch den Wald laufen.

Zuerst geht es direkt gegenüber der Einfahrt zum Campingplatz auf einen kleineren Weg nach Gartmore, einem kleinen Dörfchen. Auch hier ist heute Morgen wenig los. Keine Kinder sind zu sehen, könnte an den Schulferien liegen, aber auch keine älteren. Erst als wir uns so langsam Aberfoyle nähern wird es lebendiger.
Aberfoyle Besonderes Interesse erweckte der Wollshop, der den vielversprechenden Namen „The Scottish Wool Centre“ trägt. Wir stöbern einmal hindurch und stellen fest, dass es wenig interessante oder besser ausgefallene Sachen gibt und er sich eher wie ein Tourishop darstellt. Alles wird wohl auch in irgendeinem Laden in einer anderen Stadt zu erhalten sein. Wie sich später heraus stellte stießen wir auf diese Wollshopkette in vielen Städten Schottlands. Zu guter Letzt ist dann auch noch das außen angepriesene Internet gerade „out of order“.

Nach einer Teepause ging‘s dann weiter. Oder besser zuerst wieder ein paar Meter zurück auf dem Weg, den wir schon nach Aberfoyle hinein gekommen sind.

Lochan Spling 1Wir erreichen das Lochan Spling und halten uns rechts. Laut unserer Karte soll irgendwann dort ein Weg rechts abzweigen, der uns zum nächsten Loch, dem Loch Ard bringt.

Nach wenigen Metern entdecken wir dann eine Skulptur am Ufer. Es ist nicht die einzige auf diesem Weg. Sie alle stellen Tiere, zumeist Vögel als Teil der natürlichen Nahrungskette im Wald dar.
Lochan Spling 2Die ersten Regentropfen fallen. Obwohl es morgens beim Frühstück noch ein total schöner Tag zu werden schien, strahlend blauer Himmel, was will mensch mehr. Also Regenjacke über gezogen. Und weiter geht’s, bis zur nächsten Skulptur. Der Regen gewann Überhand, auch vermischt mit Hagelkörnern. Aber getreu dem Motto es gibt kein schlechtes Wetter nur unpassende Kleidung wandern wir im Schutz der Bäume weiter. Am Nordufer des Sees entlang. Irgendwann kam uns dann das Pärchen entgegen, das zuvor am Südufer des Sees weiter geradeaus gegangen ist. Wie kann das, fragte Monika sich und hatte schnell die Antwort parat, nachdem sie erneut auf die Karte blickte. Wir sind an einer Abzweigung falsch gegangen. Also zurück bis zur Abzweigung. Ab da war wieder alles okay. Der Regen hatte zwischenzeitlich auch nachgelassen, unsere Lochan Spling 3Regenjacken konnten also trocknen. Nachdem der Regen vollständig aufgehört hatte machten wir dann unsere ersten Erfahrungen mit den Midges, diesen winzigen, nur 4 mm kleinen Plagegeistern, die im schottischen Sommer häufig anzutreffen sind, vor allem in den Feuchtgebieten wie hier. Sie bissen zwar nicht, aber sie reizten ständig die Haut und setzten sich in den Haaren fest. Unangenehm. Auch wenn’s irgendwie dämlich aussah so streifte ich mir doch mein Buff über den Kopf.Lochan Spling 4
Weiter ging es auf dem rot markierten Weg bis zu einer Wegkreuzung. Monika war der Auffassung, dass wir jetzt den eigentlich gesperrten Weg nehmen müssten. Ein Hinweisschild wies darauf hin, dass dieser Weg zur Zeit wegen Waldarbeiten nicht zu passieren wäre. Was soll’s – an der riesigen Baumaschine vorbei weiter, auch wenn der Weg eher etwas für Barfußschlammläufer gewesen wäre. Am Lochan Spling 1Irgendwann war ein weiterer, direkt am Loch Ard verlaufender Weg zu erkennen den Monika eigentlich gehen wollte.
Aber zurück, noch einmal über oder sollte ich eher sagen durch diesen verschlammten Weg, um dann direkt am See entlang zu laufen wollte ich jetzt nicht mehr. Also weiter.
Irgendwann sahen wir dann auch die blaue Markierung wieder, der wir jetzt Am Lochan Spling 2folgten, um erneut auf den Weg mit der roten zu stoßen. Plötzlich tauchte auch, in Gegenrichtung, der Hinweis auf, dass dieser „blaue“ Weg bis September gesperrt ist. Naja, hinterher ist man immer schlauer, oder wie sagt man?
Als ich dann unten am See dieses Bild machte sprach uns ein Schotte an, was ich denn Loch Ardfotografierte, ob ich die Bilder ins Internet stellen würde. So kamen wir ins Gespräch. Er stammt ursprünglich aus Glasgow, sein Sohn wohnt noch immer dort aber ihn hat’s nach seiner Verrentung hier hinaus gezogen. Er macht seit einiger Zeit Fotos, jeden Tag an der gleichen Stelle mit dem gleichen Bildausschnitt. Ja, wenn mensch Zeit hat, denke ich so.
Unten am River Forth, der hier jetzt parallel zur Straße nach Aberfoyle fließt, trennten sich dann unsere Wege. Während er in einem Hauseingang verschwand ging es für uns weiter nach Aberfoyle. Dort angekommen gab’s dann noch eine kleine Teepause, bei der wir dem mittlerweile intensiveren Kommen und Gehen zusahen. Und wieder einer dieser alten VW-Campingbusse.

Von Aberfoyle aus folgten wir einem Rad- und Fußweg auf einer alten stillgelegten Bahntrasse, die früher die Menschen bis nach Glasgow brachte. Eigentlich total langweilig dieser fast 5 km lange, fast durchgängig ohne Kurven geradeaus verlaufende Weg, dafür aber total eben. Und das konnten wir jetzt, am frühen Abend, gebrauchen.

 

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