Sonntag, 2.08. – Entlang der Fjorde nach Norden

Tysdal – Nesvik

150 km

Auch am nächsten Morgen waren, zumindest zu dem Zeitpunkt, als wir aufstanden, außer ein paar Wohnwagen, die dort jedoch fest abgestellt sind, keine weiteren Gäste zu bemerken. Wir hatten abends oder auch nachts nichts gehört. Ebenfalls die Sanitäranlagen sahen absolut unbenutzt aus. Und das an einem Wochenende. Entweder zieht’s die Norweger am Wochenende nicht hinaus oder aber der Wetterbericht hat für dieses Wochenende nichts Gutes vorher gesagt. Zeltplat am See Fysdal 1

 

Zumindest konnten auch wir feststellen, dass es von der Wetterfront nichts Neues und somit Erfreuliches zu berichten gibt. Weiterhin stark bewölkt und von der Sonne weit und breit keine Spur zu sehen.

Unser Programm für diesen Tag hatten wir auch schon abgeklärt. Wir wollten von Tysdal aus weiter – Moni sagte dazu „unspektakulär“ – auf die nächste Fähre nach Nesrik. Soweit das grobe Programm.

Doch zunächst gab es im Hafen von Sand dann nach einer Woche, die wir schon in Norwegen unterwegs waren, den ersten frischen Fisch, eine Makrele. Während wir auf die  Makrele an der Fähre Fähre warteten wurde er gleich im Hafen noch entspannt gegessen. Irgendwie stimmte das Timing jedoch nicht, denn plötzlich lief die Fähre schon ein. Also überstürzter Aufbruch, denn wer weiß wann die nächste Fähre kommen wird.

Fährfahrt in SandHatten wir bei den ersten Fährfahrten noch ziemlich „steif“ auf unseren Motorrädern gesessen trauten wir uns jetzt schon erheblich mehr zu. Wir stiegen sogar ab und stellten die Maschinen auf die Seitenständer.

Während der kurzen Fährfahrt erläuterte mir Moni, dass von hier an unsere weitere Fahrt jetzt interessant(er) werden sollte – sprich es sollte jetzt höher, also in die Bergwelt Norwegens gehen. Und das tat es auch wirklich. Gleichzeitig kamen Fähre von Sandwir damit aber auch dem Regen wieder ein weiteres Stück näher. Schade. Und es hätte so schön werden können, unser erster Norwegenausflug in die Berge. Irgendwie habe ich bis zu dieser Tour Norwegen nie mit Bergen in Verbindung gebracht. Ja sicher, Fjorde, immerhin ist Norwegen das Land der Fjorde, ja. Aber  Regenpausedass diese Fjorde solche Ausmaße haben, nicht nur längenmäßig, sondern eben auch deren Seitenwände immens hoch sind, diese Vorstellung hatte ich mit diesen Fjorden eben nie verbunden. Doch gerade an den Fjorden ist es schon selbstverständlich. Seitliche Felswände, die nur 500 Meter hoch hinausragen, beginnen eben alle auf 0 Meter, eben Meeresspiegelhöhe. skeptischer Blick bei längerer  RegenpauseDarüber hatte ich mir vorher noch nie einen Kopf gemacht.

Tja, und dann kam wieder einmal der große Regen. Eigentlich hatten wir nur anhalten wollen, um diese Aussicht zu genießen, um uns den angekündigten Wasserfall anschauen zu wollen. Wir ließen unsere Motorräder also oben, auf dem Parkplatz stehen und gingen hinunter zum Aussichtspunkt. Kaum angekommen begann es wieder zu regnen. Immerhin hatten wir ein Dach über dem Kopf. Hier verbrachten wir jetzt gut 2 Stunden. Es regnete so stark, das keiner von uns beiden sich zu unseren Motorrädern wagte, die weiter oben standen und bei denen auch unsere Regenkombis gewesen wären. Ebenso trauten wir uns auch nicht, diese Unterstellmöglichkeit freiwillig zu verlassen und näher an den Wasserfall heranzugehen.

Hören als auch sehen konnten wir ihn, auch, wie der Wasserstand mehr und mehr anstieg. Ein Zeichen dafür, dass es nicht nur hier kräftig regnen musste, sondern grundsätzlich um uns herum gleichfalls ziemlich feucht sein muss.

Selbstverständlich machten wir uns auch schon Gedanken darüber, wie wir unsere Nacht verbringen werden. Klar war, dass wir bei diesem Wetter das Zelt nicht auspacken sondern uns wieder eine Hytta suchen werden.Abendbrot in Hytta in Nesvik

Das Ganze war dann jedoch nicht so leicht, erst auf dem dritten Platz wurden wir fündig.

Zum Abendbrot gab es dann die „Reste“ vom Mittag, denn auch die Makrele hatten wir ja aufgrund der überraschenden Einfahrt der Fähre noch weitestgehend ungegessen übrig gelassen.

Wichtig war neben dem Essen jedoch einfach das Gefühl, ein Dach über dem Kopf zu haben und einfach die Heizung, die in allen Hyttas zur Standardeinrichtung gehört, in Betrieb zu nehmen. So saßen wir hier also im trockenen, während sich draußen der Regen und vor allem auch Wind weiter austobte.

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