Wandern auf den Traumschleifen im Hunsrück

10. – 12. Oktober

Traumschleifen am Saar-Hunsrück-Steig

logo-traumschleifenIm Herbst waren wir das erste Mal auf den Traumschleifen rund um den Saar-Hunsrück-Steig zwischen Mosel, Nahe und dem Rhein unterwegs.

Diese Traumschleifen verlaufen größtenteils nicht auf Forst- oder Wirtschaftswegen, sondern auf schmalen, naturnahen Wegen, vorbei an idyllischen Wasserläufen und imposanten Felsformationen hin zu atemberaubenden Aussichtspunkten und beeindruckenden Natur- und Kulturdenkmälern. Teilweise gehen sie auch direkt durch den Wald und vermitteln dabei ein gewisses outdoor Erlebnis. Mit Sicherheit also keine großen Karawanenstraßen und –wege. Ein „verlaufen“ ist so gut wie überhaupt nicht möglich, sie sind alle bestens ausgeschildert. Das können wir auch dieses Jahr nur wieder bestätigen. Diese zwischen 6 und 20 km langen Wanderrouten sind als Rundwege angelegt und zumeist von verschiedenen Parkplätzen aus anzugehen.

SinnesbankÜberall auf den Strecken gibt es die markanten Riesenbänke oder auch Sinnesbänke genannt, die ebenfalls dazu einladen, sich einfach hinzusetzen oder -legen und die Seele baumeln zu lassen.

Im Herbst 2014 hatten wir diese Wanderregion entdeckt, die von uns aus auch nur geringfügig weiter entfernt liegt als die Eifel. Da standen wir auf dem ausgewiesenen Wohnmobilstellplatz in Herrstein, der sowohl über Strom als auch eine Wasserver- und entsorgung verfügt.

Drei Plätze stehen hier direkt an der Stromsäule zur Verfügung, auf dem angrenzenden Parkplatz ist zumindest ab dem späten Nachmittag ausreichend Platz für Autarke.

Herrstein selbst ist ein schmucker, mit rd. 60 alten Bürgerhäusern bestückter mittelalterlicher Ort. Diese befinden sich im historischen Ortskern dieses Fachwerkstädtchens. Die teilweise erhaltene mächtige Stadtmauer und Wehrtürme bieten sich uns dar, sodass Herrstein für seine gelungene Restaurierung mehrfach ausgezeichnet wurde. Idyllische Gässchen und malerische Winkel laden zum Verweilen und Träumen ein.

naturnahe Waldwege statt Forst- und WirtschaftswegeNicht zuletzt auch das Café und Restaurant Zehntscheune. Dieses alte, aus Bruchsteinmauerwerk und eben massiven Eichenbalken bestehende Fachwerkgebäude stammt aus dem 16. Jahrhundert und diente damals der Aufbewahrung der Zwangsabgaben der Bauern, dem „Zehnten“ eben. Regionale, hausgemachte Spezialitäten stehen auf der Karte.

Hier beginnt auch der Mittelalterpfad, den wir als erste dieser vielen Traumschleifen gewandert sind und von dem wir eben total begeistert waren. Keine Riesenautobahnen, sondern vielfach Trampelpfade über freie Flächen, aber auch durch die Wälder. Und immer wieder zahlreiche Infotafeln, die auf besondere geographische aber auch historische und kulturelle Gegebenheiten hinweisen und in kürze sehr anschaulich in formieren.

 

Mittelalterpfad (8,4 km)

Aufstieg zur Rabenkanzel

Ein eher kleiner, von Kondition und Technik hAn der Rabenkanzeler nicht sehr anspruchsvoller Wanderweg, der es aber hinsichtlich der Sinnesansprachen in sich hat. Schmale Pfade durch dichte, schattenspendende Wälder, aber auch an Felsen entlang genauso wie über Felder und Wiesen führt er. Unsere erste größere Pause legen wir nach ca. 3 km an der Rabenkanzel ein, von der aus es mit ein wenig Kletterei den Felsen hinauf geht. Es ist die zweite von drei Spitzen, ebenfalls über 400 m hoch.

 

Nach dem letzten und mit 450 m dem höchsten Punkt geht es nur noch stetig bergab, bis wir 150 Höhenmeter tiefer wieder in Herrstein sind, wo wir unseren Wagen auf dem Stellplatz hatten stehen lassen.

 

 

 

 

Kupfer-Jaspis-Pfad (19,4 km)

Pause auf eine der zahlreichen SinnesbänkeDiese Tour, die wir am Samstag machten, ist vor allem wegen ihre Länge schon etwas anspruchsvoller, entschädigt dafür aber erneut mit herrlichen Landschaftserlebnissen. Auch auf dem Kupfer-Jaspis-Pfad geht es auf naturnahen Pfaden mit dichten Wäldern, aber auch offenen Landschaften vorbei an vielfach beeindruckenden Blicken auf die Umgebung. Abwechselnd geht es auf- und abwärts, teilweise, vor allem bei Nässe, ist gutes festes Schuhwerk und Trittsicherheit gefragt. Zu Beginn geht es 2 km lang nur bergauf, was rd. 150 Höhenmeter bedeutet. Oben angekommen machen wir dann auch die erste Pause auf einer dieser Sinnesbänke. Eine Informationstafel klärt uns dann darüber auf, das Jaspis kein alter Vorname ist sondern ein Edelstein, der in dieser Gegend gefunden und in den zahlreichen Schleifereien verarbeitet wurde. Nicht zuletzt befinden wir uns ja auch an der deutschen Edelsteinstraße und Idar Oberstein ist auch nicht weit entfernt.

Pfifferlinge sammeln

 

Ja, und dann heißt dieser Pfad ja auch Kupfer-Jaspis-Pfad. Am mit 233 m tiefsten Punkt und etwas mehr als die Hälfte des Weges zurück gelegter Wanderstrecke stoßen wir auf einen ebenfalls reich bebilderten und mit Infotafeln Pfifferlingszubereitungausgestattetem Weg, der sich als Bergbaurundweg herausstellt. Das Kupferbergwerk in Fischbach ist nun nicht weit entfernt, doch wir lassen es links liegen. Es ist Oktober und somit auch die Zeit für die zahlreichen Pilze. Die ganze Zeit schon hielten wir Ausschau, zumindest nach den deutlich sicht- als auch erkennbaren Pfifferlingen. Bis sie plötzlich auftauchten und wir uns eine „Tüte“ für unser Abendbrot zusammen sammelten. Vorbei noch an mehreren weiteren Spaghetti mit wilden PfifferlingenAussichtspunkten – von einem können wir auch ganz klein die Wildenburg erkennen – geht es zurück zu unserem Einstiegspunkt in die Tour. Von dort hatten wir ja auch noch ein paar Meter bis nach Herrstein zurück zu legen.