Dienstag, 30.05.

Auch am anderen Morgen, beim Blick aus dem Fenster waren wir uns nicht sicher ob die Scheiben einmal geputzt werden müssten oder ob …

Wir gingen kurz hinaus, es war nass, feucht und recht frisch, fast schon kalt war es, und um uns herum war alles diesig. Kein Ufer, keine Felsen zu sehen. Auch der Schärengarten war nicht auszumachen.

Beim Frühstück dann das gleiche Bild wie gestern Abend. Wieder herrschte kein Gedränge. Dann kam die Ansage, dass das Fahrzeugdeck erst nach dem Anlegen geöffnet wird. Und als wir anlegten ebenso kein Gedränge auf der Treppe, wie wir es schon bei anderen Fährfahrten erlebt hatten.

Als Monika unser erstes Ziel in unser Navi eingeben wollte dann jedoch der Schreck. Schweden war nicht vorhanden, ebenso Norwegen. Hatte ich womöglich die Nordeuropakarte gegen Südeuropa getauscht als wir letztes Jahr in Frankreich waren? Und jetzt nicht erneut gewechselt. Stimmt, daran hatte ich nicht gedacht. Jetzt kam bei Moni Freude auf, nicht weil ich auch einmal etwas vergessen hatte. Nein, sie liebt es Karte zu lesen, mir die entsprechenden Ansagen zu machen und dann natürlich mit dem Textmarker die gefahrene Route gleich zu markieren.

Warnschild “Bären”

Wir machten uns also auf den Weg von Göteborg aus hinauf in den Norden, ins Värmland. Eigentlich noch recht weit südlich in Schweden gelegen ist die Landschaft jedoch schon norrländisch geprägt. Wir waren bereit für unsere ersten Wilderlebnisse. Hier sollen Wolf, Luchs und das Vielfraß leben. Vielfraß? Da mussten wir auch erst einmal googlen, als wir die ersten Hinweisschilder sahen. Es ist also ein dem Marder ähnelndes Tier, was allerdings deutlich größer ist. Knapp über 600 soll es davon in Schweden geben, also relativ selten, demgegenüber gibt es allein 5 mal soviele Braunbären. In den ganzen drei Wochen haben wir beide nicht gesehen, auch wenn wir mancherorts schon Schilder sahen, die vor Bären warnten.

 

inmitten von Bäumen auf dem Glaskogen Campingplatz

Unser erstes Ziel war das Naturreservat Glaskogen. Ein 22.000 ha großes Gebiet, mit unzähligen Seen, die teilweise durch kleine Flüsse verbunden sind. Da, wo es nicht der Fall ist, diese Flussverbindungen fehlen, muss das Boot eben getragen oder auf den Bootswagen gepackt werden. Auch so etwas hatten wir uns zwischenzeitlich zugelegt.

einzelne, große Parzellen

Wir fuhren den Campingplatz Glaskogen an. Er liegt mitten im gleichnamigen Naturschutzgebiet zwischen den beiden Seen Stora- und Övre Gla. Die Plätze für Wohnwagen und Mobile liegen weit verstreut, einige schöne und abgelegene Plätze allerdings ohne Stromanschluss. Aber alle liegen im Wald, keine Parzelle neben der anderen. Alle sind getrennt durch Kiefern, Felsbrocken oder Hügel. Der Platz fällt terrassenartig zum Seeufer ab sodass es uns auch überhaupt nicht störte nicht in der ersten Reihe, also direkt am See, zu stehen.

Hier, aber auch in vielen anderen Schwedischen Naturreservaten dürfen Wohnwagen oder Reisemobile nur auf Campingplätzen abgestellt werden. Das sogenannte „Jedermannsrecht“  gilt hier also nicht.

Abends machten wir noch einen groben Programmcheck. Je nach Wetter planten wir eine Bootstour zu machen oder mit dem Fahrrad nach Glava zu fahren. Glava könnten wir dann mit einem Einkauf verbinden. Und für einen dritten Tag wollten ja auch noch Moni’s neue Wanderschuhe eingelaufen werden.

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