Donnerstag, 4.09. – Weiterfahrt nach Grantown

140904_Weiterfahrt-Grantown-bearbÜbernachtungsplatz Loch Loyal – Lairg – Bonar Bridge – Tore – Chanonry Point – Culloden Battlefield – Grantown

209 km

Heute Morgen schien wieder einmal die Sonne. Aber das hatten wir ja schon öfters erlebt. War der Himmel beim Aufstehen oder auch sogar beim Frühstück noch blau so zog er sich im Laufe der nächsten Stunden dann häufiger immer mehr zu. Ändern können wir daran ja nichts, also nicht so viel darüber nachdenken sondern Motor starten und losfahren.

CraskZuerst fahren wir jetzt durch eine ziemlich wenig bewohnte und karge Landschaft. Um uns herum weite, fast endlose Flächen. Bäume sind Mangelware und wenn dann stehen sie um ein Gehöft herum. Manchmal bildet auch nur ein einziger Hof schon ein Dorf, zumindest gibt es ein eigenes Ortseingangs- und Ortsausgangsschild.

Langweilig ist diese Landschaft trotzdem nicht. Immer wieder tauchen kleinere Berge auf, deren Höhen sich um die 500 m bewegen. Bei einem Halt merken wir allerdings, dass die Gegend um uns herum total sumpfig ist. Von daher ist es auch nicht verwunderlich dass uns gleich diese lieblichen Midges sofort aufsuchen.

In Lairg, das wir passieren, sind noch die Reste der jeweils Ende August hier stattfindenden Schafauktion zu sehen. Rund 30.000 Schafe werden hier verkauft. Riesige Koppeln, in denen die Schafe auf ihre Versteigerung warten, stehen jetzt leer. Auch wenn noch die Spuren der wenige Tage zuvor stattgefundenen Auktion so sehen sind sieht alles jedoch ein bisschen geisterhaft aus.

Dornoch FirthAm Ende des Dornoch Firth halten wir uns rechts – sprich südlich – und fahren eine Zeitlang am Ufer entlang. Born to be wild, oder befinden wir uns auf der Route 66, auf jeden Fall an einem Parkplatz mit Aussichtspunkt, auf dem wir anhalten, steht ein Biker mit seiner Harley. Bevor er geräuschvoll startet legt er sich noch eine neue Cassette ein und beschallt uns und den gesamten Parkplatz zusätzlich noch mit einem Song von Elvis Presley.

Wir durchkreuzen die Region Easter Ross und stoßen auf die A 9, die am Nordufer des Cromarty Firth entlang geht.

Kurz vor Inverness verlassen wir dann die A 9 wieder und fahren jetzt zum Chanonry Point. Monika hatte gelsen, dass an dieser Stelle wieder einmal Delphine beobachtet werden können.

Durch das kleine Städtchen Rosemarkie hindurch suchen wir am Ende dieser Straße auf dem dortigen Parkplatz eine Möglichkeit unser Gespann abzustellen. Das ist jedoch nicht ganz so einfach. Wir müssen den Anhänger abkoppeln und wieder einmal zwei Parkplätze in Anspruch nehmen. Begleitet wurde diese Aktion mit dem ein oder anderen strafenden Blick eines ebenfalls Parkplatzsuchenden.

Delphine am Fort George

Die Information hinsichtlich der Delphine scheint nicht falsch zu sein. Zumindest sehen wir etliche andere Besucher, die große Objektive an ihren Kameras haben. Auch wir begeben uns jetzt an den Strand, der schon gut bevölkert ist.

Fort GeorgeDer Moray Firth verengt sich hier zu einem Flaschenhals, bevor er ins Meer austritt. Direkt gegenüber ist das Fort George zu erkennen. Die Engländer hatten Mitte des 18. Jahrhunderts diese gewaltige Festung vor allem für die Demonstrationen ihrer Macht errichtet, aber auch um das schottische Hochland in Schach zu halten.

 

Robben, Fort George, Chanonry PointWir halten uns zunächst erst einmal links und setzen uns in den Sand. Der Strand hier, an dieser Stelle, ist total leer.

Wir sitzen noch nicht lange da entdecken wir auch eine Robbe, die selbst mit bloßem Auge zu erkennen ist. Als dann jedoch andere Strandläufer mit ihrem Hund kommen, der die Robbe ebenfalls bemerkt hat und kräftig anbellt, taucht sie ab. Lachse am Fort GeorgeWährend wir die Wasseroberfläche nach der abgetauchten Robbe absuchen bemerken wir auf einmal, wie sich das Wasser an einer Stelle kräuselt. Zuerst dachten wir es wäre eine Windbö. Doch dann stellen wir fest, dass es Fische sind, ganz viele.

Ja sicher, es sind Lachse, die aus dem River Ness kommen, der bei Inverness in den Moray Firth fließt. An vielen Stellen der Wasseroberfläche sehen wir jetzt diese Kräuselungen.

Delphine am Fort GeorgeUnd dann sehen wir sie, die Delphine. Sie warten nur darauf, wie sich die Lachse an dieser Stelle den Weg ins offene Meer suchen. Delphine Fort GeorgeViele werden es jedoch nicht schaffen da sich die Delphine an dieser Stelle reichlich bedienen. Wer mag es ihnen auch verdenken.

 

Selbst vom Ufer aus ist dieses für die Lachse tödliche Spiel ganz gut zu sehen.

 

Delphine am Fort GeorgeMotorboote, die die Besucher ganz nah heran bringen, können die Delphine nicht stören.

Doch so plötzlich wie sowohl die Lachse als auch die Delphine auftauchten sind beide auch wieder verschwunden.

 

Schlachtfeld Cullodon Battelfield

Das Schlachtfeld Cullodon Battelfield

Nach einem heißen Tee setzen wir unsere Fahrt fort. Inverness durchfahren wir auf der A 9. Kurz hinter Inverness liegt das Cullodon Battelfield, unser nächstes und vorletztes Ziel für den heutigen Tag. Es ist ein geschichtsträchtiger Ort. 1746 fand hier die endgültige Schlacht der Highländer gegen die Engländer statt. 5.000 schlecht ausgestattete und erschöpfte Highländer standen hier einer englischen Armee von rund 9.000 Mann gegenüber. Nicht nur zahlenmäßig waren sie den Engländern nicht gewachsen, sie waren auch schlecht organisiert. Innerhalb einer knappen Stunde verloren über 1.000 Highländer ihr Leben, während auf englischer Seite nur 79 Tote und 300 Verletzte zu beklagen waren. Der Duke of Camberland war damit allerdings nicht zufrieden. Er ließ neben den verwundeten Highländern nach der Schlacht noch weitere 3.000 Männer, Frauen und Kinder töten.

Mahnmal Cullodon Battelfield

Das Mahnmal auf dem Cullodon Battelfield

 

Auf dem großen Schlachtfeld, das begehbar ist und auf dem sehr anschaulich der Verlauf dieser Schlacht erklärt wird, wurde 100 Jahre später ein großes Mahnmal errichtet.

Auf dem Parkplatz zurück hatte dieser sich schon kräftig geleert. Ein untrügliches Zeichen dafür, dass auch wir uns so langsam um unsere Übernachtung kümmern sollten. Ein Blick auf die Kontrollanzeigen am Paneel machten uns unmissverständlich deutlich, dass wir wieder einmal einen Campingplatz anfahren sollten. Ver- und Entsorgung ist nötig.

Von daher ging es jetzt direkt nach Grantown auf den dortigen Campingplatz. An der Anmeldung wurde uns jedoch gleich klar gemacht, dass wir am Samstag wieder abreisen müssten, da am Wochenende die Motor Mania, ein Oldtimertreffen, in Grantown stattfindet und viele der Aussteller hier übernachten werden. Sie seien also komplett ausgebucht.

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