Tveitafossen – Nyastolfossen. – Nykkjesoyfossen – Sotefossen
Auch heute war für unsere Bikes noch ein weiterer Ruhetag angesagt. Wir wollten das immer noch schöne Wetter für eine zweite Wanderung nutzen, die sich „Vier Wasserfälle in vier Stunden“ nannte. Denn klar war, dass wir nicht einfach nur mit unseren Bikes Kilometer abspulen wollten, sondern eben auch Teile dieses schönen Landes er– naja, zumindest bewandern wollten. Nach der Wanderung gestern bei herrlichem Sonnenschein deutete sich für heute ja noch einmal dieses wunderschöne Wetter an. Es war auf jeden Fall trocken, auch keine Regenwolke in war in Sicht.
Ob es jetzt wirklich vier Stunden waren, auf jeden Fall waren es vier Wasserfälle, die über einen herrlich ausgeschilderten und auch geführten Weg zu erreichen waren. An sehr vielen Stellen war dieser Weg gesäumt von Heidelbeerbüschen und es war genau die richtige Zeit, sie waren reif. Aber dieses Heidelbeerparadies erreichten wir erst nach den ersten beiden Wasserfällen.
Diese Wanderung beginnt am Kraftwerk noch weit unterhalb des ersten Wasserfalls, des Tveitafossen (links). Das herunterfließende Wasser wird durch große Rohre herunter zum Kraftwerk geleitet, an denen wir bestimmt fast eine Stunde entlang gelaufen sind. Gut, landschaftlich wertvoll sind diese Rohre nicht gerade. Von hier aus ist es nicht weit bis zum zweiten, dem Nyastolfossen (rechts), der auch schon bald lautstark zu hören ist. Er ist von allen vieren der für uns eindrucksvollste.
Nach diesem Wasserfall geht es dann zunächst einmal über Felsplatten, anschließend durch Kiefernwald bis dann plötzlich, der Teutoburger Heide ähnlich, Heidelbeerbüsche auftauchen, soweit das Auge reicht. Moni war jetzt nicht mehr zu halten. Vergessen das mühsame Blaubeerenpflücken der vergangenen Jahre, als sie noch mit ihren Eltern durch die Wälder der Eifel streifte.
Neben den vielen Blaubeeren muss jetzt erst einmal eine Rast mit Brot, Wurst und Käse gemacht werden. Dazu suchen wir uns ein schönes Plätzchen direkt am See, der unterhalb des dritten Wasserfalls, dem Nykkjesoyfossen, liegt. Aussicht genießend, aber nicht zuletzt auch die Sonne, die wir bis jetzt in Norwegen ja nur wenig zu Gesicht bekommen hatten.
Seit heute Morgen, als wir zur Wanderung aufbrachen, haben wir keine anderen Menschen mehr gesehen. Für die ganzen Kreuzfahrer liegen diese vier Wasserfälle einfach zu weit abseits von der Hauptstraße, und scheinbar auch für die ganzen Wohnmobilisten,die wahrscheinlich ihr Navi gleich auf’s Nordkap programmiert haben.
Der letzte der vier Wasserfälle, der Sotefossen (rechts), steht ja noch aus. Auch wenn wir nicht ganz zu ihm heran wandern, das laute Getöse, mit dem er hinab fällt, ist jedoch schon von weitem zu hören.
Wir treten den Rückweg an, der uns immer wieder über Steinplatten oder aber wo sie fehlen, teilweise auch durch morastigen Boden führt.
An den Motorrädern angekommen sind wir froh, uns wieder in unsere Motorradkleidung verpacken zu können. Den Großteil des Rückweges hatten wir weitestgehend im Schatten zurückgelegt und dabei gemerkt, dass wir schon ein paar Meter höher waren und die Temperaturen eben nicht südländisch hochsommerlich sind.