200 km
Wir verlassen heute den Eidfjord und schrauben uns insgesamt einmal ein wenig höher hinauf. Doch zunächst fahren wir an einer bestimmt über 1 Kilometer langen Staumauer entlang. Dass es sich bei dieser Mauer, die aussah als sei sie gefliest worden, um eine Staumauer handelt, erfuhren wir erst später, als ich am Ende dieser Mauer abbog und hinauf fuhr. Da sah ich dann den dahinter aufgestauten See. Also war jetzt klar, dass es sich bei dieser Mauer um eine künstlich angelegte, eben Staumauer, handelte. Im Hintergrund sind schon die Berge und in ihnen die Gletscher zu sehen, zu denen wir heute unter anderem auch fahren werden. Zumindest hatten wir uns das heute Morgen so vorgenommen.
Doch bis dahin ist noch ein langer Weg, der über die Hardanger Vidda führte, in der wir vorgestern ja gewandert sind, die jedoch jetzt bei dem schlechteren Wetter ziemlich trostlos aussah. Hier an der Hardanger Vidda erreichen wir den bis jetzt höchsten Punkt Norwegens, den wir bis jetzt angefahren sind – 1.250 Meter. Der Blick auf den Gletscher Hardange Jøkulen ist einfach herrlich.
Unsere Fahrt führt uns weiter nach Hol, das wir Mittags erreichen. In Hol befindet sich eine weitere sehr alte (erstmals erwähnt 1328) Stabkirche aus Holz, für die sich ebenfalls zwei Motorradfahrer aus Griechenland interessieren, mit denen wir bei einem heißen Tee einen kleinen Plausch halten. Das musste reichen, denn so langsam zieht sich der Himmel erneut zu und wir wollen ja auf jeden Fall noch weiter nach oben und damit auch dem Regen noch näher kommen. Nach einigen Kilometern merken wir jedoch, dass wir uns wegen des Wetters keine Sorgen machen müssen. Überall gibt es Möglichkeiten, sich unter zu stellen, auch wenn es sich dabei um Tunnel handelt, die wir jetzt quasi pausenlos durchfahren. Der größte Teil von ihnen war jedoch nicht beleuchtet. Vor allem die Einfahrten sind dann immer wieder brisant, bis sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnt haben.
Zwischen diesen ganzen Tunnel immer wieder der leider wettergetrübte Blick auf den wohl berühmtesten Fjord Norwegens, den Geiranger Fjord, dem wir quasi parallel entlangfahren und irgendwann in Geiranger abschließen werden, dort, wo auch der Zielpunkt der ganzen Kreuzfahrtschiffe ist.
Es reiht sich weiterhin ein Tunnel an den anderen, auf meinem Navi sieht das Display eher aus wie ein Teller Spaghetti. Überall Straßen, die sich ständig kreuzen, Tunnel, in denen sich die Straßen spiralförmig rauf oder runter schrauben.
Auch für diese Nacht suchen wir mal wieder einen Campingplatz mit Hytta, zumal das Zelt noch richtig feucht und nass ist. Wir legen es zum Trocknen aus, befreien die Maschinen von ihrer Last und verbinden die Einkaufsfahrt noch mal kurz und schnell eben mit einer Tour auf der alten Passstraße bis zur Aussichtskanzel.
Wie schnell wir hier Höhenmeter gemacht haben und sich gleich von dieser Aussichtskanzel ein neuer Blickwinkel bietet. Nicht zuletzt auch der Blick von oben auf Aurland und eben dem Aurlandfjord..