Freitag, 5.09. – AUTOtour und Beginn unseres historischen Schottlands in Elgin

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Grantown – Clava Cairns – Kathedrale in Elgin – Spynie Palace – Duffus Castle – Grantown

Auch wenn ich mich wiederhole das Wetter könnte wirklich etwas besser sein. Schon beim Aufwachen höre ich wie Regentropfen auf das Dach prasseln. Also lassen wir die Motorräder auf dem Trailer und nehmen den Wagen.

Clava Cairns 1Zuerst geht es vom Platz in Grantown aus zu den Clava Cairns. Es ist eine große alte Begräbnisanlage, die 1.500 – 2.000 v. Chr. entstanden ist. 12 weitere solche Grabhügel sind in der Region um Inverness zu finden.

Innerhalb eines Kreises aus großen unbehauenen Steinblöcken wurde ein Hügel aus Schotter geschaffen. Im Inneren befindet sich dann eine ebenfalls wieder aus großen Steinblöcken gebildete runde Kammer, in die ein gefasster Gang führt.

Clava Cairns 2Davon sind einige rekonstruiert, an anderen Stellen ist zumindest der Grundriss mit größeren Steinblöcken angedeutet worden.

Ähnliche Monumente in dieser Region sind allerdings stark überwachsen, sodass der Aufbau und die Anlage nicht so zu erkennen sind wie hier.

 

Weiter geht es jetzt nach Elgin. Es regnet immer noch so stark dass wir unter unseren Schirmen geschützt als erstes die Touristik Information anlaufen. Dort wollten wir uns dann den Explorer Pass holen.

Wir hatten in den Wochen zuvor in den Touristik-Centern immer wieder Hinweise auf diesen Pass erhalten, auch in schriftlicher Form. Von daher wussten wir genau, was wir wollten. Der freundliche Mitarbeiter klärte uns trotzdem noch einmal über alles auf, auch dass es neben der berühmten Kathedrale hier in Elgin weiterhin das Spynie Palace gäbe, rd. 3 km von Elgin entfernt.

Der Explorer Pass sei aber am Eingang an der Kasse der Kathedrale zu erhalten.

Was sind jetzt die Vorzüge dieses Tickets?

Insgesamt können im gesamten Schottland mit diesem Pass 78 historische Sehenswürdigkeiten besucht werden. Wir entschieden uns für die Variante 14/7, das heißt innerhalb von 14 Tagen (Gültigkeit des Passes) können an 7 Tagen diese Sehenswürdigkeiten aufgesucht werden. Er kostete knapp 30 Pfund pro Person. Wir hatten uns eben genau für diese letzte Woche das historische Schottland im Osten aufbewahrt.

Kathedrale Elgin 4Somit ging es jetzt also zur Kathedrale. Den Wagen ließen wir auf dem geräumigen Parkplatz stehen, denn wir brauchten nur die Allee weiter hinunter zu laufen. Alles sah jedoch ziemlich trist und trostlos aus, auch der Weg war von unzähligen Pfützen übersät. Die Stadt bzw. das Zentrum selbst ließen wir rechts liegen, da sollte es anschließend hinein gehen.

Diese Kathedrale wurde Anfang des 13. Jahrhunderts gegründet und war damals die größte Schottlands. Immer wieder wurde sie Opfer von Brandstiftungen, so auch 1390 von Alexander Stewart, einem Sohn von Richard II. Es war ein Racheakt gegen seine Exkommunikation. Die Wirren der Reformation gaben ihr dann den Rest. Sie wurde völlig zerstört und verfiel danach zusehends. Bedeutende Reste lassen erahnen, wie groß und prächtig sie einmal war.

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Kathedrale Elgin 5Das dazugehörige Kapitelhaus ist besser erhalten. Man kann es, wie außerdem die weitere Umgebung als auch Elgin selbst, sehr gut vom Hauptportal aus sehen, dass bis nach oben begehbar ist.

Beim anschließenden Spaziergang durch Elgin, natürlich auf der Hight Street, die noch einige gut erhaltene Häuser des 17. und 18. Jahrhunderts aufweist, stößt Monika bei einem Einkauf auf einen Inder, der drei Jahre in Münster gelebt hat. Während sie ihn auf Englisch anspricht antwortet er plötzlich auf Deutsch. Er berichtet, dass hier in Elgin einige Deutsche leben würden, die jedoch fast ausschließlich nur noch englisch sprächen. Von daher freute er sich, wieder einmal Deutsch sprechen zu können.

 

Spynie Palace Nach diesem Stadtrundgang ging es raus aus Elgin zum 3 km entfernt liegenden Spynie Palace, auf das uns der Mitarbeiter in der Touristeninformation schon aufmerksam gemacht hatte. Wir werden soeben noch hinein gelassen, denn die Schließung steht bevor. Wenn wir den viewing point im David’s Tower, dem Turm, besteigen sollen wir wegen der zahlreichen Tauben die Türen schließen. Dieser Turm, der einer der höchsten Wohntürme Schottlands ist, bietet mit seiner Höhe von 22 Metern einen schönen Blick auf die Umgebung.

Ausblick vom Spynie Palace Spynie Palace war von ihren Anfängen, die ebenfalls im 13. Jahrhundert liegen bis Ende des 17. Jahrhunderts einer der Landsitze der Bischöfe von Moray, das zwischenzeitlich auch einmal als einer der prächtigsten Bauten Schottlands galt. Davon ist heute leider nichts mehr zu sehen. Viele dort vorhandene Eisenarbeiten, aber auch die Holztüren oder Böden wurden gestohlen.

Jetzt kommt auch der Mitarbeiter, der anfängt die Türen abzuschließen. In dem kurzen Gespräch, das wir mit ihm führen, hob er die Bedeutung dieses Bischofssitzes hervor, denn die Diözese gehörte einmal zu den reichsten und mächtigsten. Wir vergleichen es mit dem neuen Bischofssitz des ehemaligen Limburger Bischofs, wobei er dabei lächeln muss. Diese Geschichte ist also auch bis zu ihm gedrungen.

 

Duffus CastleAls wir uns von ihm verabschieden gibt er uns noch den Tip auf ein anderes Castle, das durchgängig zu besichtigen sei, das Duffus Castle. Ursprünglich im 12. Jahrhundert als Holzburg auf einem künstlich aufgeschüttetem Erdhügel errichtet erhielt diese Burg Anfang des 14. Jahrhunderts einen Wohnturm aus Stein und eine massive Ringmauer. Diese Steinmassen übten jedoch einen derartigen Druck auf diesen Erdhügel aus sodass ein Teil des Turmes abgerutscht ist.

Am Zeltplatz in Grantown wieder angekommen waren wir von unserem ersten Tag „historisches Schottland“ schon ganz schön geschafft. Ein heute Morgen noch geplanter und mit Sicherheit auch lohnenswerter Besuch des Städtchens haben wir uns dann allerdings geschenkt und uns an die Planung der letzten Woche unseres Schottlandabenteuers begeben.

 

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