Wanderung auf den Merrick (2.764 Feet)
Geschlafen haben wir wie die Murmeltiere. Kein Wunder, denn es war absolut still. Kein Auto war zu hören, nichts. Das Wetter schien für eine Wanderung auf den mit 843 m höchsten Berg der Southern Uplands, den Merrick, auch ganz okay zu sein. Noch war es ein bisschen diesig, aber nach unserem Frühstück schien sich ein schöner Tag anzukündigen.
Von unserem Übernachtungsplätzchen aus starteten wir direkt. Zunächst am Fluss entlang, bis uns der Weg auf die Straße führte, die wir abends zuvor schon gefahren waren. Es ist die Sackgasse, die von Glentrool Village in das Glen Trool führt, zum Bruce’s Stone. Dieser erinnert an eine der wenigen gewonnenen Schlachten der Schotten gegen die Engländer im 14. Jahrhundert.
Direkt am dortigen Parkplatz beginnt der Wanderweg und ist weitestgehend gut ausgeschildert oder aber gut und eindeutig zu erkennen. Zunächst geht es eine ganze zeit lang am Buchan Burn entlang, der hier wild schäumend herunter kommt. Er mündet unterhalb Bruce Stone in das Loch Trool.
Als wir aus dem Wald heraus kommen wird es auf der freien Fläche recht windig. Durch das feuchte und morastige Gelände führt jedoch ein Weg, der uns an eine Mauer führt, wie sie in Schottland überall zu finden ist. Dieser müssen wir „nur“ noch folgen. Das steilste Stück dieses Anstiegs zum 2.764 feet hohen Merrick haben wir jetzt jedoch schon geschafft, sodass wir uns eine kleine Pause mit heißen Tee gönnen. Danach geht es weiter, leider immer dem heftigen Wind ausgesetzt, denn schützende Bäume gibt es auf dieser Fläche nicht mehr und die Steinmauer ist nicht hoch genug, um uns im Windschatten weiter aufsteigen zu lassen. Wir erreichen den Benyellary, der gute 700 m hoch ist. Jetzt gilt es nur noch, auf dem breiten Grat bis auf den Gipfel des Merrick aufzusteigen. Schon jetzt haben wir eine herrliche Aussicht, aber wir müssen auch feststellen, dass der Himmel sich mehr und mehr zuzieht.
Oben angekommen hat es sich jetzt komplett zugezogen. Schnell ziehende Wolken versperren uns den kurz zuvor noch herrlichen Rundumblick. Eine dort aufgestellt Panoramatafel verrät uns, was wir hier bei entsprechend gutem Wetter alles hätten sehen können: den Lake District im Süden, Nordirland im Westen und Ben Lomond im Norden.
Schade. Wir machen unsere Jacken jetzt komplett zu und hoffen, dass wir den Rückweg noch weitestgehend trocken hinter uns bringen. Wenn nicht wissen wir ja, dass uns auf dem Wanderparkplatz ein trockenes Plätzchen im Auto und vor allem trockene Kleidung erwartet.
Insgesamt war es eine schöne Wanderung, auch wenn die letzten (Höhen-) Meter sehr anstrengend waren und ich meine Wanderstöcke vermisste, die ich nicht mitgenommen hatte.
Am Bruce Stone wieder angekommen zog sich dann allerdings der Weg noch bis zu unserem KaWa.
Als letzte Aktion an diesem Tag entluden wir schon einmal unsere Bikes vom Trailer, denn für Morgen nahmen wir uns eine Motorradtour vor.