Samstag, 1.08. – erste Fährfahrt

090801_Tysdal-bearbTengs – Lauvvik – Tysdal See

125 km

 Hytta in Tengs 2

 Fährüberfahrt

 

 

Am nächsten Morgen, welch ein Wunder, die Sonne zeigte sich sogar, ging’s dann weiter auf der Küstenstraße von Tengs bis nach Lauvvik, wo wir auch unsere erste Fährüberfahrt absolvierten. Davon sollten in den kommenden Wochen noch unzählige folgen.

 

 

Auf dem Weg nach Lauvvik kamen wir an einer alten Befestigungsanlage aus dem zweiten Weltkrieg vorbei, die mir erst einmal bewusst machte, dass auch der Norden Europas von dem kleinen schnauzbärtigem Österreicher mit in diesen  Bunkeranlage 2Weltkrieg verwickelt wurde. Die Deutschen hatten ja, nachdem sie 1938 durch den Einmarsch mit ihren Truppen als erstes Österreich, dann Teile der Tschechoslowakei besetzten, im April 1940 mit dem Unternehmen „Weserübung Nord“ sich in Dänemark und Norwegen festgesetzt. In den folgenden Jahren wurden entlang der Küste viele solcher Anlagen errichtet, die auch heute noch als Mahnmal oder auch Zeitzeugen zu sehen sind. Eine riesige Gefechtsanlage, direkt an der Küste gelegen und mit unzähligen unterirdischen Gängen verbunden, steht hier als kleines „Museum“.

 Bunkeranlage 1

 

Außer diesen Festungsanlagen an der Küste, von denen es zahlreiche gibt, ist mir nur aus dem Film „Schweres Wasser“ das einzige europäische Wasserkraftwerk bekannt, das “schweres Wasser” produzierte. Schweres Wasser erwies sich als geeignete Dämpf- und Kontrollsubstanz für Kettenreaktionen bei der Kernspaltung. Mit den Forschungsergebnissen der Norweger und den Beständen von “schwerem Wasser” war es aus Sicht der Amerikaner und Engländer nur noch eine Frage der Zeit, bis Hitlers Elitewissenschaftler mit dem Bau der Atombombe beginnen konnten.

 

Weiter im Norden, auf Höhe der Lofoten, weiß auch die Hafenstadt Narvik von dieser Zeit zu berichten. Eigentlich weltabgeschieden, war die Bucht von Narvik heiß umkämpft. Vor allem der Besitz des Hafens in Narvik sicherte Hitler die notwendigen Erzlieferungen aus Schweden. Nach der Eroberung durch die Deutschen bekamen die Alliierten sie am 28. Mai in ihre Hände, bevor sie dann mit dem Abmarsch der Truppen am 8. Juni wieder in deutsche Hände fiel.

 

 

 Am Peikestolen	 Der Peikestolen	Bei der anschließenden Weiterfahrt fuhren wir dann auch das erste Mal über eine riesige und vor allem hohe Brücke, die uns auf die Rückseite des Peikestolen brachte. Solche Brücken sind hier in Norwegen keine Seltenheit. Häufig überspannen sie zwei Uferseiten des Fjordes. Bei uns haben sie aber in den ersten Tagen immer wieder ein Erstaunen hervorgerufen. Auf diesen Brücken muss man immer wieder mit heftigen Windböen rechnen, die einem jedoch durch die Windhosensäcke, wie wir sie auch aus Deutschland kennen, angezeigt werden.

Nach dieser Brückenquerung fahren wir, wie kann es anders sein, natürlich wie an den anderen Tagen schon, bei einsetzendem Regen weiter und entscheiden uns deshalb dafür, den Peikestolen nicht hinauf zu fahren, wenn das überhaupt geht.

Allerdings nutzen wir einen Überhang in einer Felswand, um, trocken sitzend, ein wenig zu essen und dabei gleichzeitig den Blick auf besagtem Peikestolen zu genießen.

Zeltplat am See Fysdal 2

 

Ziel an diesem Tag war ein herrlich ruhiger Platz am See Tysdal. Auch wenn wir die „Kocheinrichtungen“, die die meisten Zeltplätze in Norwegen anbieten, hier nicht genutzt haben gab es ein herrliches Abendessen: Spaghetti mit selbstgemachter Pfifferlings Sauce.

 

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