Was bleibt, rückblickend betrachtet, noch zu sagen?
Zeit und Dauer
Es war das erste Mal, dass wir vier Wochen unterwegs waren. Schon eine lange Zeit, aber herrlich. Richtiges Abschalten vom Alltags- und Berufsstress und sich einlassen können auf Urlaub, Erlebnisse, auf andere Menschen als auch Landschaften.
Und selbst diese vier Wochen haben nicht ausgereicht, um uns ganz Norwegen zu erschließen. Wenn ich ehrlich bin hatte ich mir das zuvor nicht gedacht. Aber wir wollten ja auch nicht durchrasen und einfach nur eine Liste abhaken, nur um am Ende unserer Norwegenreise sagen zu können, dass wir am Nordkap waren. So haben wir uns schon die Zeit genommen, den Süden intensiver zu erleben, auch wenn dazu diese vier Wochen einfach zu wenig waren.
Was den Zeitraum betrifft, Juli / August, da hatten wir eigentlich mit besserem oder sagen wir einmal beständigerem Wetter gerechnet. Dass Norwegen nicht im Süden liegt und wir durchgängig mit scheißtreibenden Temperaturen rechnen müssen war uns schon bewusst. Für eine Tour mit Motorrädern brauche ich das auch nicht, aber wenn ich statt unter der Motorradkleidung dann ständig von außen nass werde ist das nicht gleich die Alternative.
Das Fahren an sich
Noch nirgends bin ich so entspannt gefahren. Das betrifft sowohl das geringe Verkehrsaufkommen, zumindest abseits der großen Europastraßen aber auch das Verhalten fast aller Verkehrsteilnehmer.
Richtig, fast aller. Eine Ausnahme bildeten dabei meist die Lenker von großen Reisemobilen, die leider häufig so fahren, als ob sie alleine unterwegs seien. Okay, vielen sei es geschuldet, dass sie nur einmal im Jahr in einem gemieteten Mobil unterwegs sind, deren Ausmaße sie nicht richtig kennen. Aber es gäbe ja auch die Möglichkeit, einmal rechts heran zu fahren und die Nachzügler hinter ihnen vorbei zu lassen. Oder auch einmal anzuhalten um dann die Fotos fürs Album zu machen, statt mit Schrittgeschwindigkeit auf Fotosafari zu gehen.
Die Übernachtung
Wir waren ausgestattet mit einem Zelt, um vor allem das in Norwegen bekannte Jeder-Manns-Recht wahrzunehmen, also dort zu bleiben und zu nächtigen, wo es uns am Abend gerade hin verschlagen hatte. Vor allem bei der geringen Besiedlungsdichte schien uns das eine hervorragende Möglichkeit des freien Reisens zu sein.
Doch davon haben wir in diesen vier Wochen nur einmal Gebrauch gemacht. Von dem freien Campieren meine ich. Ebenfalls haben wir einen großen Teil unserer Nächte auf Campingplätzen verbracht, auf denen wir uns eine Hytta anmieteten. Bot sie doch so etliche Vorzüge und Annehmlichkeiten. Angefangen von der zumeist guten Ausstattung hinsichtlich der Kochmöglichkeit, von Töpfen und Pfannen bis hin zum Geschirr. Vor allem aber waren sie beheizbar, was wir sehr häufig zum Trocknen unserer teilweise klammen Wäsche nutzten.
Mit den Schlafsäcken, die wir ja sowieso dabei hatten, war das nirgends ein Problem.
Allerdings schlugen derartige Übernachtungen stärker in unser Finanzbudget, da diese Hütten zumeist auf vier Personen ausgerichtet waren und der Preis bezogen auf die Hütte und nicht auf die Personen berechnet wurde.
Vorbereitung / Literatur
Für die Vorbereitung benutzt und mit auf die Reise genommen hatten wir an Büchern:
- Norwegen – das Reisehandbuch zum Land der Wikinger von Hans-Peter Koch – Michael-Müller-Verlag
- Norwegen – Die schönsten Motorradtouren von Volker Wahmkow – Bruckmann Verlag
- Wandern in Norwegen – von Sabine Gorsemann und Christian Kaiser – DuMont Reiseverlag
Dann natürlich Landkarten
- aus dem freytag & berndt Verlag Süd-, Mitte- und Nordnorwegen
Dazu benutzten wir Becker Navi mit Nordeuropa.
Wichtig waren natürlich auch die unzähligen Seiten oder Foren im Internet. Vorteilhaft ist es hier, speziell auf sich zugeschnittene Seiten oder Beiträge zu suchen.